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So erstellst du ein Bingo-Konto - Do's and Don'ts

So klappt der Start mit Bing Ads.

Du willst mit Bing Ads neu starten oder planst einen Kampagnen-Import aus Google in Bing? Ein Bing-Konto einzurichten, ist nicht schwierig. Trotzdem solltest du auf ein paar Dinge achten, damit alles reibungslos läuft – von der Anzeigen-Einstellung bis hin zum Messen von Transaktionen oder anderen Ziel-Conversions.

Schritt für Schritt zeige ich dir in diesem Artikel, wie du vorgehst und worauf du dein Augenmerk legen solltest. Vorweg: Die Anleitung wird einfach nachvollziehbar sein, wenn du bereits Basiswissen aus Google Ads mitbringst. Auf geht’s!

Schritt 1: Microsoft-Konto anlegen

So wie Google-Ads-Konten mit einem Google-Account verknüpft sind, so sind Bing-Ads-Konten mit einem Microsoft-Konto verbunden. Schließlich gehört die Suchmaschine zum Hause Microsoft. Daher benötigst du zunächst ein entsprechendes Konto. Solltest du bereits eines besitzen – wunderbar, dann kannst du das natürlich auch nutzen.

Ein neues Microsoft-Kundenkonto kannst du auf der Microsoft-Seite anlegen.

Das war es auch schon im ersten Schritt!

Einer Anmeldung bei Bing steht jetzt nichts mehr im Wege.

Schritt 2: Anmeldung zu Bing Ads

Im zweiten Schritt navigierst du dich zur Anmeldeseite von Bing:

https://bingads.microsoft.com/

Dort begrüßt dich dieses Interface. Hier bist du richtig:

  1. Im Anmeldefeld gibst du die E-Mail-Adresse ein, die du auch für dein Microsoft-Konto verwendest.
  2. Im nächsten Schritt legst du ein Passwort fest.

Herzlichen Glückwunsch!

So begrüßt dich Bing und führt dich direkt weiter in die Kampagnenerstellung.

Du hast nun die Option, Kampagnen bequem aus Google Ads zu importieren – ein sehr nützliches Feature, denn es spart Zeit und Aufwand.

Ein und dieselbe Kampagne kann in Bing völlig anders performen als in Google. Der Grund: Du erreichst über Bing andere Personen und Zielgruppen. Bing-Nutzer haben beispielsweise eine etwas höhere Kaufkraft und sind tendenziell älter als Google-User.

Teste also Bing als Google-Ads-Alternative und lass dich nicht im Vorfeld von Googles Performance-Daten blenden. In Bing kann das ganz anders aussehen.

Weiter geht’s jetzt mit dem Unternehmensstandort und den Steuerinformationen:

Hier hinterlegst du:

  • Geschäftsstandort
  • Geschäftsadresse
  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer

Anschließend fragt Bing nach deinen Abrechnungsinformationen.

In diesem Schritt kannst du auch schon Gutschein-Codes hinterlegen. Der Support hat mir aber versichert: Das ist auch nachträglich noch möglich.

Bei den Abrechnungsoptionen legst du nun den Zeitpunkt der Zahlung und die Zahlungsmethode fest. Klar, Bing will natürlich auch sicherstellen, dass Cash in die Kasse kommt – sonst passiert bei der Anzeigen-Auslieferung nicht viel.

Betreust du als Dienstleister Kundinnen und Kunden für Bing Ads, behalte die Abrechnungsoptionen im Hinterkopf: Kläre im Vorfeld, welche Infos du vom Kunden brauchst, ob die Daten selbst eingepflegt werden sollen oder ob die Abrechnung über deine Agentur läuft.

Schauen wir uns die Abrechnungsoptionen näher an:

Spätere Zahlung mit Abrechnungslimit
Du zahlst entweder regelmäßig an einem festen Abrechnungsdatum (basierend auf dem Datum deiner Bing-Ads-Registrierung) oder sobald ein voreingestelltes Abrechnungslimit erreicht ist – standardmäßig liegt dieses bei 50 €. Entscheidend ist, was zuerst eintritt.

Vorauszahlung
Du lädst einen bestimmten Geldbetrag auf dein Konto. Sobald dieser Betrag aufgebraucht ist, wird die Anzeigenschaltung automatisch gestoppt. Du hast damit die volle Kostenkontrolle.

Monatliche Rechnungsstellung
Für diese Option musst du ein paar Voraussetzungen erfüllen, denn Bing gewährt dir in diesem Fall ein Kreditlimit für deine Werbekosten:

  • Dein Unternehmen muss seit mindestens einem Jahr bei Bing Ads registriert sein und eine Kreditprüfung durchlaufen haben.
  • Das Bing-Konto muss ebenfalls seit mindestens einem Jahr aktiv sein und über eine uneingeschränkte Kreditwürdigkeit verfügen.
  • Du musst im vergangenen Jahr mindestens 5.000 US-Dollar (rund 4.450 € – variiert je nach Land) ausgegeben haben.

Wenn dein Konto zugelassen ist, erhältst du zu Beginn jedes Monats eine Rechnung für den Vormonat.

Bei Google funktioniert das monatliche Abrechnungsverfahren ohne besondere Bedingungen, ein Punkt, den ich mir bei Bing ebenfalls wünschen würde.

Zahlungsmethode

Bei der Zahlungsmethode legst du fest, wie die Bing-Ads-Gebühren bezahlt werden sollen. Die verfügbaren Optionen hängen unter anderem von der Kontowährung, deiner Rechnungsadresse und dem gewählten Zahlungszeitpunkt ab.

Ich konnte in diesem Schritt jedenfalls nur eine Kredit- oder Debitkarte hinterlegen.

Hast du das erledigt, kannst du dich endlich mit den wirklich spannenden Dingen in der Bing-Ads-Oberfläche beschäftigen!

„Erreichen Sie Millionen im Bing-Netzwerk.“

Das klingt doch verheißungsvoll, oder?

Bing gibt dir zum Start ein paar Tipps an die Hand. Ich war dafür etwas zu ungeduldig und habe mich einfach so durchs Konto geklickt. Wenn du mit Google Ads vertraut bist, wirst du dich bei Bing ganz sicher auch schnell zurechtfinden.

Der erste Schritt liegt hinter dir.

Im nächsten Schritt möchte ich dich für die automatische Tag-Kennzeichnung sensibilisieren – denn bestimmt interessiert es dich, was mit den über Bing gewonnenen Nutzern auf deiner Website passiert.

Schritt 3: Automatische Tag-Kennzeichnung aktivieren!

Standardmäßig ist die automatische Tag-Kennzeichnung bei der Erstellung eines neuen Kontos deaktiviert. Meine klare Empfehlung: Aktiviere sie unbedingt, bevor deine erste Kampagne startet.

Warum? So stellst du sicher, dass dein Traffic z. B. in Google Analytics korrekt getrackt und Bing als CPC-Quelle eindeutig zugeordnet wird.

Und so geht’s:

  • Gehe in der Bing-Ads-Oberfläche oben rechts auf das kleine Zahnrad-Symbol.
  • Wähle „Konten und Abrechnungen“ aus.
  • Du landest in der Übersicht deiner Kontoeinstellungen – hier kannst du die Tag-Kennzeichnung aktivieren.

Unter dem Bereich „Automatische Kennzeichnung“ kannst du nun auswählen:

Solltest du ansonsten keine Parameter-URLs nutzen, empfehle ich, die UTM-Tags in Bing zu aktivieren!

„UTM-Tags zu meinen Ziel-URLs hinzufügen“

UTM steht für „Urchin Tracking Modules“. UTM-Parameter sind Tags bzw. URL-Endungen, mit denen du tracken kannst, wie sich der Nutzer nach dem Klick auf den Link auf deiner Website verhält.

Hinweis: Wie du vielleicht entdeckt hast, werden durch die Aktivierung der UTM-Tags vorhandene Tags ersetzt. Wenn du also z. B. über andere Tools bereits Tags für die URL generiert hast, überschreibt Bing diese.

In Google Analytics sieht das Ganze so aus (Kundenbeispiel):

Unter Quelle/Medium werden Klicks über Bing Ads unter „bing / cpc“ vermerkt.

Sind dir die guten Werte hinsichtlich Absprungrate, Seiten/Sitzung und Sitzungsdauer schon ins Auge gefallen? Für eine sieben Tage alte Kampagne erstmal nicht verkehrt.

Schritt 4: Conversion-Tracking einrichten

Zauberwort Conversion!

In Bing gibt es das sogenannte „Universal Event Tracking Tag“.

Dabei handelt es sich um einen Tracking-Code, den du in deine Website einbinden musst. Danach kannst du Conversion- beziehungsweise Abschlussziele anlegen – zum Beispiel Transaktionen oder Formular-Absendungen.

Auch Remarketing-Listen kannst du auf Basis des Tags generieren. Das erlaubt dir, gezielt Nutzer anzusprechen, die deine Website schon mal besucht haben.

Für die Einrichtung des Conversion-Trackings findest du in Bing die Bereiche Abschlussverfolgung > UET-Tags und > Abschlussziele auf der linken Seite in der Oberfläche:

In der Abschlussverfolgung kannst du nachvollziehen, wie es um den Status deines implementierten UET-Tags steht.

Ist das Tag implementiert, kann die Überprüfung und Freigabe durch Bing bis zu 24 Stunden dauern.

Wie steht es um die Alternative Tag Manager?

Wenn du dir diese Frage gestellt hast, geht es dir wie mir.

Bing bietet tatsächlich eine Hilfeseite, auf der du Schritt für Schritt angeleitet wirst.

In der vorangegangenen Tag-Konfiguration hast du eine Tag-ID erhalten, die du unter anderem für die Einrichtung benötigst.

Die Anleitung ist meiner Meinung nach grundsätzlich erstmal hilfreich. Im Tag Manager findest du „Bing Ads Universal Event Tracking“ praktischerweise bereits in der Tracking-Konfiguration zur Auswahl.

Beim Ereignistyp wird jedoch Page Load empfohlen oder ein benutzerdefiniertes Abschlussziel. Spätestens da wird’s etwas kniffliger. Möchtest du Umsätze tracken, kommst du mit dem Standard-Tag nicht weit.

Bing bietet dir dafür unten auf der Seite eine erweiterte Anleitung fürs Einrichten benutzerdefinierter Ereignisse wie variable Umsätze.

Meiner Einschätzung nach ist das aber nichts für Google-Tag-Manager-Anfänger. In dem Fall solltest du abwägen, ob die manuelle Code-Einbindung mithilfe eines Programmierers nicht doch die einfachere Alternative ist.

Hast du das Thema Conversion-Tracking abgehakt, geht’s endlich an die Kampagnen-Gestaltung!

Schritt 5: Kampagnen einrichten

Wie bei Google Ads kannst du in Bing Search- und Shopping-Kampagnen erstellen. Display steht aktuell noch nicht zur Verfügung.

Wie eingangs erwähnt, gibt es zwei Wege zur Kampagnenerstellung:

Variante 1: Google-Ads-Kampagnen importieren

Für den Import von Google-Ads-Kampagnen findest du oben in der Menü-Leiste den Reiter „Kampagnen importieren“. Es öffnet sich folgendes Feld:

Du kannst auch mehrere Konten in einem Schritt auswählen – inklusive der dazugehörigen Kampagnen deiner Wahl.

Allerdings solltest du die Kampagnen-Einstellungen nach dem Import unbedingt überprüfen! Denn Google und Bing interpretieren die Spracheinstellungen von Kampagnen und Anzeigengruppen unterschiedlich.

Hier im Artikel erfährst du mehr über den Unterschied und worauf du dabei achten solltest.

Variante 2: Neuerstellung einer Bing-Kampagne

Wenn du eine komplett neue Kampagne erstellen möchtest, kannst du den Bing Editor nutzen. Dazu später mehr – zunächst die grundlegenden Einstellungen:

Du legst fest:

  • Kampagnenname
  • Kampagnen-Tagesbudget
  • Standort
  • Sprache

Anders als bei Google orientiert sich die Spracheinstellung in Bing nicht an der Browsereinstellung der adressierten Nutzer. Das heißt: Mit der Spracheinstellung legst du die Sprache des Anzeigentexts und des Zielpublikums fest.

Im ersten Schritt prüft Bing, ob die gewählte Sprache in einem bestimmten Land bzw. einer bestimmten Region für Werbung zugelassen ist.
Im nächsten Schritt wird das eingestellte Standortziel geprüft.

Aus dieser Kombination ergibt sich, ob und wie deine Anzeige ausgespielt wird. Du willst tiefer einsteigen? Hier findest du weiterführende Infos zum Thema.

Hast du die Basis-Einstellungen getroffen, geht’s an die Anzeigengruppen.

Anzeigengruppen und Keywords in Bing anlegen

Wenn du mit Google Ads vertraut bist, wirst du dich auch hier problemlos zurechtfinden.

Du hinterlegst deine Website und definierst den Namen einer oder mehrerer Anzeigengruppen. In der obigen Test-Anzeigengruppe habe ich beispielhaft ein Keyword in drei verschiedenen Optionen hinterlegt: „Weit“, „Exakt“ und „Ausdruck“.

So gehe ich häufig bei Search-Kampagnen vor: pro Keyword eine Anzeigengruppe.

Ausnahmen bilden Kampagnen mit einem sehr großen Keyword-Setup.

Ist die Keyword-Auswahl getroffen, kannst du mit den Anzeigentexten loslegen.

Anzeigen und Anzeigenerweiterungen

Noch eine gute Nachricht: In Bing stehen dir die gleichen Felder und Zeichenlängen für Textanzeigen zur Verfügung. Bei den Anzeigenfeldern stehen dir folgende Zeichenbegrenzungen zur Verfügung:

  • Die endgültige URL hat keine Zeichenbegrenzung.
  • Für die Titel 1, 2 und 3 kannst du jeweils bis zu 30 Zeichen verwenden.
  • Anzeigentext 1 und 2 dürfen jeweils bis zu 90 Zeichen enthalten.
  • Pfad 1 und 2 sind auf jeweils 15 Zeichen begrenzt.

Rechts in der Ansicht kannst du dir eine Vorschau für verschiedene Endgeräte anzeigen lassen, zum Beispiel für Mobilgeräte.

Im nächsten Schritt kannst du Anzeigenerweiterungen hinterlegen:

Zu guter Letzt legst du noch das Gebot fest. Diese Strategien stehen dir aktuell zur Auswahl:

  • Manuell: Dein festgelegtes Gebot verwenden
  • Erweiterte CPC-Anpassung: Dein Gebot anpassen, um mehr Abschlüsse zu erhalten
  • Klicks maximieren (automatisches Bieten): Dein Gebot so festlegen, dass möglichst viele Klicks erzielt werden
  • Abschlüsse maximieren (automatisches Bieten): Dein Gebot so festlegen, dass möglichst viele Abschlüsse erzielt werden
  • Ziel-CPA (automatisches Bieten): Ziel-CPA (Kosten pro Neukunde) festlegen

Danach hast du es geschafft – deine Bing-Kampagne ist erstellt!

Die Kampagne im Beispiel müsste jetzt nur noch aktiviert werden.

Bing Ads Editor zur Hilfe nehmen

Wenn du schon mit Google Ads gearbeitet hast, kennst du bestimmt den Google Ads Editor. Bei Bing heißt das Pendant – Überraschung – Bing Ads Editor.

Den Editor kannst du hier kostenlos als Desktop-App für Mac und Windows herunterladen. Die Installation ist easy und in wenigen Klicks erledigt.

Das Desktop-Tool spart dir definitiv Zeit beim Upload von Kampagnen oder bei sensiblen Änderungen. Deshalb meine klare Empfehlung: Nutze den Bing Ads Editor auf jeden Fall.

Wenn du dir zum Einstieg etwas Unterstützung wünschst, schau dir gerne dieses Video an – damit klappt der Start noch entspannter.

Eine weitere Hilfe ist der YouTube-Channel von Bing Ads. Aktuell findest du dort fünf Einführungsvideos zu diesen Themen:

  • Bing Ads campaign basics
  • Create your first Bing Ads campaign
  • Expand your Bing Ads campaign
  • Verify your Bing Ads campaign is active
  • Optimize your Bing Ads campaign

Damit bist du bestens gerüstet, um deine erste Bing-Kampagne erfolgreich umzusetzen.