Die regelmäßigen Doings in der Suchmaschinenoptimierung rauben viel Zeit, die in andere Projekte sinnvoller investiert wäre, daher fallen die “einfachen” SEO-Aufgaben oft unter den Tisch, obwohl sie so unheimlich wichtig sind.
Ich möchte Ihnen zeigen, wie zwei solcher Zeitfresser automatisiert werden können und somit Zeit im Arbeitsalltag gespart wird.
Unter Keyword Kannibalismus, was auch unter “Relevanzproblematik” bekannt ist, leiden Domains, die mindestens zwei URLs besitzen, die auf das gleiche Keyword oder die gleiche Keyword-Kombination optimiert wurden.
Keyword Kannibalismus führt zu schlechteren Rankings in den Suchmaschinen, da für die Suchmaschine nicht mehr klar zu erkennen ist, welcher URL das Keyword zugeordnet werden soll. Eine solche Relevanzproblematik entsteht oft durch unsaubere Pflege der eigenen Webseite.
Wird der Begriff “Suchmaschinenoptimierung” beispielsweise auf verschiedenen Unterseiten der Domain verwendet, liegt bereits Keyword Kannibalismus vor, auch wenn die Webseiten nicht bewusst auf das Keyword “Suchmaschinenoptimierung” optimiert wurden. Daher sollte eine Webseite regelmäßig auf die Relevanzproblematik geprüft werden.
Durch die Analyse der Suchbegriffe, die auf mehreren URLs der eigenen Domain ranken, wird angezeigt, welche URLs gezielt angegangen werden müssen, um die Relevanzproblematik zu beheben.
Intern setzen wir die automatische Analyse der Suchbegriffe mit dem Tool “Supermetrics” um. Mit Hilfe von diesem Tool können Daten aus Google Analytics, Google Ads, der Google Search Console und von vielen weiteren Tools einfach mit Google Sheets verknüpft werden. Durch die Verknüpfung werden die entsprechenden Daten immer tagesaktuell in Google Sheets importiert.
Die Daten können leider nicht direkt aus der Google Search Console exportiert werden, da Google die Ansicht von Suchanfragen inklusive rankender URLs nicht bereitstellt.
1. Für die Analyse werden sämtliche Suchanfragen und die entsprechenden URLs der Domain aus der Google Search Console benötigt. Als zusätzliche Informationen, um später eine Priorisierung treffen zu können, werden auch die Impressions und Clicks benötigt. Der Zeitraum für den Export sind die letzten 30 Tage. In Supermetrics muss als Metrik “Impressions” und “Clicks” gewählt werden. Gesplittet werden die Zeilen anhand von “query” und “page”. Sortiert wird die Ausgabe über die “query”.
2. Zur besseren Übersicht empfehle ich Ihnen, die Kopfzeile zu färben und die Filterfunktion zu aktivieren.
3. Zu den über Supermetrics automatisch generierten Spalten muss nun eine weitere Spalte hinzugefügt werden, und zwar die Spalte “mehrfache Einträge”.
In der Spalte “mehrfache Einträge” wird nun folgende Formel eingetragen, damit automatisch geprüft wird, ob eine Search Query mehrfach vorkommt. Ausgegeben wird in der Spalte “mehrfache Einträge”, wie oft der jeweilige Suchbegriff aus der gleichen Zeile insgesamt vorhanden ist.
=COUNTIF($A$2:$A;A9)
Über die Filterfunktion muss nun in der Spalte “mehrfache Einträge” die Zahl “1” ausgeblendet werden, damit nur die doppelten bzw. mehrfachen Einträge ausgegeben werden.
4. Nun muss bei den mehrfach vorkommenden Suchbegriffen eine “Haupt-URL” definiert werden. Auf den anderen Webseiten muss dann auf dem entsprechenden Keyword eine interne Verlinkung zur Haupt-URL gesetzt werden.
Stephan Czysch erklärt in seinem Artikel “Interne Verlinkung optimieren: das How-to für bessere SEO-Rankings” Weiteres dazu.
SEO und SEA sind beides Online-Marketing-Maßnahmen, die sich auf das Ranking einer Webseite in den Suchergebnissen auswirken. Mit beiden Maßnahmen wir das Ziel verfolgt, ganz oben auf der ersten Seite der Suchergebnisse zu erscheinen, da eine gute Positionierung wichtig für eine gute Click-Through-Rate (CTR) ist. Der Unterschied der beiden Online-Marketing-Maßnahmen liegt in den Kosten, in der Art, wie die Snippets in den SERPs angezeigt werden, und auch in der Dauer der Entwicklung.
SEO ist eine langfristig ausgelegte Maßnahme, da die Entwicklung von guten Suchergebnissen Zeit braucht. Als Faustregel gilt, dass eine suchmaschinenoptimierte Webseite zwischen 6-12 Monate benötigt, bis nachvollziehbare Auswertungen getroffen werden können.
SEA ist im Gegenzug eine kurzfristige Maßnahme. Über die Gebote in Google Ads können bestimmte Aktionen oder Produkte schnell beworben werden und durch das richtige Gebot kann auch direkt ein Platz auf Seite eins in den Suchergebnissen gesichert werden.
Mit dieser Analyse der Top Rankings aus dem SEO- und SEA-Bereich kann überprüft und schneller entschieden werden, auf welchen SEA-Keywords Geld eingespart werden kann, da ein SEO-Ergebnis ebenfalls prominent auf Seite eins in den Suchergebnissen rankt.
So einfach und pauschal kann dies natürlich nicht gesagt werden, hier müssen bei jedem Keyword weitere Daten eingeholt werden. Durch die automatisierte Analyse wird aber schneller erkannt, bei welchem Keyword sich eine intensivere Auseinandersetzung lohnt.
Bei dieser Analyse arbeiten wir intern ebenfalls mit dem Tool “Supermetrics” und zusätzlich mit dem “Google Ads” Add-on in Google Sheets.
Wer Supermetrics nicht besitzt und auch keinen Zugriff auf das “Google Ads” Add-on hat, kann die benötigten Daten auch aus der Google Search Console und Google Ads exportieren. Die Daten sind durch den Verzicht der Tools nicht immer tagesaktuell, aber für eine erste Analyse vollkommen ausreichend.
1. Für die Analyse werden aus der Google Search Console alle eingegangenen Suchanfragen der vergangenen 30 Tage mit den Informationen “Average Position”, “Impressions” und “Clicks” benötigt. Vor dem Export kann über den Positionsfilter direkt eine Vorauswahl eingestellt werden, indem nur Suchbegriffe ausgegeben werden, deren Position kleiner als 6 ist.
In Supermetrics wähle ich als Metriken “Average Position”, “Impressions” und “Clicks”. Die Zeilen lasse ich anhand des “Search query” splitten. Sortiert wird die Ausgabe ebenfalls über “Average Position”.
In der Google Search Console müssen unter “Leistungen” die benötigten Informationen (Clicks, Impressions und durchschnittliche Position) für die Ansicht aktiviert werden. Die Filterfunktion befindet sich direkt neben dem Export-Icon.
2. Zur besseren Übersicht empfehle ich Ihnen auch hier die Kopfzeile zu färben und die
Filterfunktion zu aktiveren.
3. Nun muss ein weiteres Tabellenblatt erstellt werden. Das erste Tabellenblatt habe ich
“SEO vs. SEA” genannt, da in diesem Tabellenblatt später die Daten zusammenlaufen. Das neue Tabellenblatt nenne ich “SEA Keywords”.
Die nächsten Schritte beziehen sich auf die Einstellung und Nutzung des Google Ads Add-ons. Wenn Sie dieses Add-on nicht nutzen, müssen Sie folgende Daten aus Google Ads händisch exportieren:
Anschließend können Sie hier zu Punkt 6 springen.
4. Aus den Daten in Zelle A1 im neuen Tabellenblatt erstelle ich nun über das
“Google Ads” Add-on einen neuen Report.
Dabei wird automatisch ein weiteres Tabellenblatt mit dem Titel “Report Configuration” erstellt, indem der Report konfiguriert wird.
5. In dem Tabellenblatt “Report Configuration” wird mit dem Erstellen des Tabellenblatts eine Tabelle angelegt, die nach der Konfiguration die eingestellten Daten enthält.
Auf der rechten Seite öffnet sich eine Launch Bar, in der die Einstellungen für den Report vorgenommen werden können. In der Option “Choose columns” wähle ich, neben den Pflichtfeldern “Search term”, “Match type”, “Added/Excluded”, “Campaign” und “Ad group”, noch die Felder “Clicks” und “Avg. CPC” unter der Kategorie “Performance”.
Unter “Apply filters” setze ich noch einen Filter für Impressions, damit nur Keywords ausgegeben werden, bei denen die Impression größer 0 ist.
Mit einem Klick auf “Create Report” ganz unten wird die Eingabe beendet und im Tabellenblatt “SEA Keywords” die Tabelle entsprechend der Einstellungen erstellt.
6. Im Tabellenblatt “SEO vs. SEA” müssen nun drei Spalten hinzugefügt werden, und
zwar “SEA Click”, “CPC” und “Gesamtkosten pro Search query”.
In der Spalte “SEA Clicks” müssen nun über folgende Formel die SEA-Click-Daten aus dem Tabellenblatt “SEA-Keywords” gezogen werden:
=IFERROR(VLOOKUP(A2;’SEA Keywords‘!A:H;6;0);“Keine Übereinstimmung“)
In der Spalte “CPC” unter dem Tabellenblatt “SEO vs. SEA” muss nun der gleiche Schritt mit folgender Formel durchgeführt werden:
=IFERROR(VLOOKUP(A2;’SEA Keywords‘!A:H;8;0);0)
Nachdem in jeder Zeile, in der ein Keyword vorhanden ist, die Formeln in den Spalten “SEA Clicks” und “CPC” entsprechend eingefügt wurden, kann folgende Formel in der Spalte “Gesamtkosten pro Search query” eingefügt werden:
=IFERROR(E2*F2;0)
Wenn auch diese Formel entsprechend in jeder Zeile, in der ein Keyword vorhanden ist, eingefügt wurde, können Sie über die Filterfunktion in der Spalte “SEA Click” die Ergebnisse mit “keine Übereinstimmung” ausblenden. Somit werden Ihnen nur die relevanten Ergebnisse angezeigt.
7. Um eine schnelle Gesamtübersicht zu erhalten, habe ich oberhalb der Kopfzeile der Tabelle neue Zeilen hinzugefügt, in denen ich mir die “SEA Clicks insgesamt” und die “möglichen Einsparungen” anzeigen lasse.
Die Formel für die Berechnung “SEA Click insgesamt” lautet wie folgt:
=SUM(E7:E)
Für die Berechnung der möglichen Einsparungen muss folgende Formel verwendet werden:
=SUM(G7:G)
8. Nun können Sie anhand der automatisierten Analyse entscheiden, welches SEA Keyword Sie etwas intensiver betrachten möchten und gegebenenfalls testweise die Gebote in Google Ads pausieren, da organisch ebenfalls eine gute Position mit dem Keyword erzielt wird.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen beiden Tricks zur Automatisierung von SEO-Aufgaben eine neue Möglichkeit zeigen, diese Aufgaben schneller im Arbeitsalltag zu erledigen.
Weitere Tipps zur Automatisierung von SEO-Aufgaben finden Sie in folgendem Artikel:
“SEO-Automatisierung – So sparst du Zeit in deinem SEO-Alltag”.
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