Zu Beginn eine Frage: Haben Sie Ihre Website im Griff? Wenn Sie jetzt wie aus der Pistole geschossen „Ja“ gesagt haben, dann werfen Sie doch mal einen Blick in Ihre Google Search Console. Hier finden Sie garantiert mindestens einen eingelaufenen 404-Fehler. Somit hätte die Antwort „Nein“ lauten müssen. Um Ihre eigentlich getätigte Aussage zutreffen lassen zu können, bedarf es den Redirections. Hier gibt es einige verschiedene Versionen. Was diese alle können und bezwecken, schauen wir uns nun genauer an.
Eine 301-Weiterleitung wird eingesetzt, wenn Sie Seiten dauerhaft umleiten möchten, bzw. es eine ehemalige URL nicht mehr gibt. Viele Websitebetreiber gehen zu naiv an die eigene Seite ran. Sollten sich wie oben beschrieben 404-Fehler in der Search Console befinden, dann müssen Sie unbedingt Hand anlegen, denn hier schlummern ggf. Backlinks, die auf Ihre Seite zeigen, aber die Stärke nicht ausleben können, da die URL nicht mehr vorhanden ist. Seien Sie sich im Klaren, bei der Strukturierung und pflege Ihrer Seite. Laden Sie sich diese aufgelaufenen URLs runter und öffnen die Datei in einem Tabellenkalkulationsprogramm, wie z.B. Microsoft Excel.
Hier können Sie, nachdem die Daten in Spalten aufgeteilt wurden, alle Spalten löschen, bis auf die URLs. Bitte nicht den großen Fehler machen und alles pauschal auf die Startseite umleiten, geht zwar schnell bringt aber nichts. Hier gilt es immer genau darauf zu achten, ob gleichwertige Seiten vorhanden sind, auf die eine 301-Weiterleitung eingerichtet werden kann. Sollte dies nicht der Fall sein und es auch keine übergeordnete Seite / Kategorie geben, dann kann immer noch auf die Startseite umgeleitet werden. Diese Umleitung sollte aber die letzte Alternative sein.
Die 301-Weiterleitungen können Sie in die .htaccess eintragen und die Fehler in der Google Search Console als behoben markieren. Wichtig ist immer, dass alles klar dokumentiert ist. Google registriert 301-Weiterleitungen recht schnell.
Der Aufbau von Weiterleitungen, hier jetzt der 301-Weiterleitung, ist immer vom Servertyp abhängig.
Auf einem Apache-Server wird die 301-Weiterleitung folgendermaßen eingerichtet:
<code>Redirect 301 /alte-url/ <a href=“https://www.domain.de/neue-url/“>https://www.domain.de/neue-url/</a></code>
Die Weiterleitung auf einem NGINX-Server lautet:
<code><br> if ( $request_filename ~ alte-url/ ) {</code><br> <code>rewrite ^ https://neue-domain.de/neue-url/? permanent;</code><br> <code>}</code>
Neben der beschriebenen 301-Weiterleitung gibt es als gängige weiter Weiterleitung die 302. Diese wird eingesetzt, wenn eine URL nur zeitlich begrenzt nicht erreichbar, oder verschoben wurde. Oft ist eine 302-Weiterleitung zu finden, wenn sich eine Website in Wartungsarbeiten befindet. So bekommt der Google-Bot gesagt, wenn er gerade in dem Moment auf die Seite kommt, dass es sich hier nur um eine zeitlich, begrenzte Verschiebung handelt.
Ein weiterer Punkt, auf den geachtet werden sollte, wenn Sie innerhalb Ihres Hosting-Paketes Domain-Weiterleitungen schalten. Hier können Sie zwar sehr einfach und komfortabel einrichten, jedoch stellen die Hoster hier meist nur eine 302-Weiterleitung ein. Daher ist es immer wichtig, seine Weiterleitungen selbst zu generieren, auch wenn es zu Beginn viel Arbeit beanspruchen kann.
Weitere Probleme ergeben sich bei Shopsystemen. Diese bauen auch oft intern auf 302-Weiterleitungen. Dies wird für Ihre Rankings auf Dauer einen negativen Einfluss haben. Gehen Sie hier dem Problem auf den Grund, da Google hier sonst keine Rankings einstellen wird.
Natürlich gibt es noch weitere Weiterleitungscodes. Die wichtigsten sind in der nachfolgenden Tabelle zu finden, inkl. der Bedeutung, was sich dahinter verbirgt:
Statuscode | Bedeutung |
301 | Bei einem Strukturwechsel, oder aber Domainwechsel muss unbedingt eine permanente Weiterleitung zum Einsatz kommen. |
302 | Bei vorrübergehenden Serverarbeiten, die zeitlich begrenzt sind ist es ratsam eine Temporäre Weiterleitung einzurichten. |
303 | Diese Weiterleitung dient dazu, dem Bot aufzuzeigen, dass die Daten zwar vorhanden, sich aber an einem anderen Speicherort befinden |
307 | Die 307-Weiterleitung ist das as Pendant zur 302-Weiterleitung. Der Hintergrund hierbei aber ist, dass sich die Request-Methode nicht ändern wird. |
308 | Die 308-Weiterleitung ist das Pendant zur 301-Weiterleitung. Hier gilt es ebenfalls, dass sich wie bei der 307-Weiterleitung so verhält, das die Request-Methode beibehalten wird. |
Diese Frage ist eigentlich rasch beantwortet. Vermeiden Sie Weiterleitungsketten. Aber so banal bleibt die Frage nicht beantwortet. Wichtig ist, dass es keine Ketten sind, die sich über mehr als zwei Weiterleitungsknoten erstreckt. Gerade wenn die Seite umstrukturiert, oder Content zusammengefasst wird, kann es oft zu langen Weiterleitungsketten kommen. Das ist ein No-Go, da sich hier schnell Fehler einschleichen können und es unnötig viel Zeit in der Verarbeitung kostet und so die Ladezeiten wieder erhöht.
John Müller von Google hat hierzu einmal gesagt, dass maximal zwei aufeinanderfolgende Redirections akzeptiert werden. Alles, was darüber liegt, gilt als Weiterleitungskette.
Hier ein kleines Beispiel:
URL A ➔ URL B ➔ URL C
Die hier dargestellte Weiterleitung ist nach Google-Richtlinien unproblematisch, da hier wie beschrieben maximal zwei Redirections greifen.
Was ein No-Go in Sachen Weiterleitungen ist, sehen Sie hier:
URL A ➔ URL B ➔ URL C ➔ URL D ➔ URL E
Hier haben wir vier Weiterleitungen, was als Weiterleitungskette gewertet wird. Somit müssen vier Weiterleitungen aufgerufen werden, bis die eigentliche Seite erreicht wird. Um diesem Fall zu entgehen ist es sinnvoll, direkte Weiterleitungen einzurichten, damit zum einen der Besucher direkt auf die gewünschte Seite gelangt und damit auf der Strecke keine Backlinks verloren gehen.
Mit Hilfe des Screaming Frogs lassen sich Weiterleitungsketten ausfindig machen, damit auf keinerlei Backlinks verzichtet werden muss und direkte Weiterleitungen eingerichtet werden können. Zur Identifizierung im Screaming Frog muss unter Configuration ➔ Spider ➔ Advanced ein Häkchen bei „always follow redirects“ gesetzt werden.
->Weitere Infos zum Screaming Frog gibt es in unserem Screaming Frog Guide
Das ist ganz einfach. Wie oben schon beschrieben, gibt es hierfür die Google Search Console, in der alle Crawling Fehler auflaufen, mit den entsprechenden Statuscodes, für Server-Probleme (50Xer) und Seiten-Probleme (40Xer). Gerade bei Shops is es wichtig immer einen Blick hierauf zu werfen, denn sollten Sie ein Produkt entfernen, ist diese URL ja noch vorhanden im WWW. Kommt jemand über diese URL auf Ihre Seite, so erhält er einen Fehler, was zu einer erhöhten Absprungrate führen wird. Leiten Sie diese URL umgehend, nach Entfernung entweder auf einen inhaltlich gleichwertigen Content weiter. Sollte dies nicht möglich Sein, dann auf die Oberkategorie.
Seit dem in Kraft treten der DSGVO, am 25. Mai 2018, ist es wichtig, dass Ihre Website auf einer gesicherten Verbindung läuft. Das sehen Sie daran, ob in der Adresszeile Ihres Browsers ein (grünes (browserabhängig)) Schloss, sowie https in der URL angezeigt wird. Ist dies der Fall, dann sind Sie auf der sicheren Seite. Seit Oktober 2017 werden in den gängigen Webbrowsern, wie z.B. Mozilla Firefox und Google Chrome, Seiten OHNE SSL-Zertifikat als „Nicht sicher“ angezeigt. Wenn dem so ist, dann besteht hier unbedingt Handlungsbedarf.
Immer mit offenen Augen durch die Web-Welt gehen 😉 Wenn Sie die Redirections richtig einsetzen, dann haben Sie Ihre Seite im Griff. Erstellen Sie sich eine Dokumentation, in der Sie sämtliche Weiterleitungen inkl. Statuscode eintragen, damit Sie alles im Blick haben und auf Weiterleitungsketten verzichten können. Versetzen Sie sich selbst in die Lage, als Besucher einer Seite, die Sie auf nicht vorhandene Seiten führt. Dann sind Sie schneller weg, als Sie auf der Seite waren. So würde es auch bei ihrer eigenen Seite der Fall sein. Durch diese Fehler schaden Sie sich selbst, denn sollten Sie ein Shop betreiben, kann dies sehr schnell auf eine Absenkung der Conversion Rate gehen und es wird weniger Umsatz generiert. Des Weiteren haben Sie auch immer die Sicherheit im Blick und setzen auf ein SSL-Zertifikat, damit Ihre Website nur über das https-Protokoll aufgerufen werden kann.
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