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Die ultimative Amazon Advertising Anleitung für Anfänger

Mittlerweile ist Amazon die Suchmaschine für jegliche Art von Produkten. Wenn wir bestimmte Produkte suchen, dann startet diese Suche meist nicht mehr bei Google, sondern zunehmend direkt bei Amazon. Mit Amazon Prime erreicht Amazon eine Kundenbindung, die fast unzerstörbar scheint. Mehr noch, auch Artikel des täglichen Bedarfs, wie Papierhandtücher, Reinigungsmittel, Küchenprodukte, Snacks und außergewöhnliche Gewürze werden heute mehr und mehr über Amazon gesucht – und auch gekauft. Amazon ist einfach, Amazon ist bequem und in vielen Fällen hat Amazon auch gute und günstige Angebote.

Mit anderen Worten: Amazon ist unwiderstehlich

Auch wenn Sie vielleicht nicht bei Amazon shoppen – die Chance, dass Ihre Kunden es tun, ist groß. Laut einem Bericht der WirtschaftsWoche hat Amazon Deutschland rund 44 Millionen Kunden. Davon nutzen rund 17 Millionen Kunden Amazon Prime. Lassen Sie sich diese Zahlen ruhig auf der Zunge zergehen. Fast 50 % aller Deutschen sind Kunde bei Amazon und rund 20 % nutzen Amazon so intensiv, dass sie Jahr für Jahr in das Bezahlangebot Amazon Prime investieren.

Amazons Wissen als Vorteil für gutes Amazon Advertising

Eines ist sonnenklar: Bei so vielen Kunden, die pro Sekunde Hunderte von Bestellungen aufgeben, ist es nicht verwunderlich, dass Amazon praktisch alles über seine Kunden, ihr Einkaufsverhalten und ihre Gewohnheiten weiß. Während Google genau weiß, welche Fragen sich die Menschen stellten, kennt Facebook die wahren Interessen und Leidenschaften. Doch Amazon hat hier noch ein wenig mehr Macht, denn Amazon verkauft das, was wir wollen, brauchen und uns wünschen. Ein guter Grund, um die eigenen Werbeinvestitionen auf den Prüfstand zu stellen. Also, warum sollten Sie nicht auf Amazon Advertising setzen, um mehr Aufmerksamkeit auf Ihre Produkte zu lenken?

Wenn Sie sich für Google Shopping, das Display Network, Facebook und Instagram interessieren, gibt es keinen besseren Zeitpunkt, um jetzt zusätzlich oder als Alternative in eines der größten verbleibenden Online-Werbenetzwerke – genauer gesagt bei Amazon Advertising – einzusteigen. Für E-Commerce-Unternehmen sollten Anzeigen über Amazon Advertising ein Kinderspiel sein.

Entdecken Sie nachfolgend, worauf es ankommt und wie die Grundlagen von Amazon Advertising aussehen. Schauen Sie sich diese Informationen genau an. Sicherlich werden Sie einige Ansätze finden, wie Amazon Advertising auch für Ihre Produkte einen deutlichen Mehrwert bringt.

Was ist Amazon Advertising?Wenn Sie Google AdWords kennen, dann wissen Sie, dass unter anderem einzelne Keywords, Kombinationen von Keywords und Keyword-Phrasen bestimmen, für welche Suchanfragen bestimmte Anzeigen ausgespielt werden. Bei Amazon Advertising ist das ähnlich. Geben Sie zum Beispiel im Suchfeld bei Amazon etwas ein und schauen Sie sich dann die Ergebnisse genauer an, dann werden hier einige der Top-Ergebnisse mit Sicherheit gesponserte Produkte sein. Das sind Anzeigen, die mittels Amazon Advertising ausgespielt werden. Zu erkennen sind diese Anzeigen an dem Vermerk „Gesponsert“.

Wenn Sie dann auf das „i“ für Information neben „Gesponsert“ gehen, dann bekommen Sie von Amazon folgende zusätzlichen Informationen:

Dies sind Anzeigen für Produkte, die Sie auf Amazon.de finden.
Wenn Sie eine Anzeige anklicken, werden Sie zur Produktseite geführt. Weitere Informationen zu gesponserten Produkten.“

Wollen Sie als Werbetreibender mehr Sichtbarkeit für Ihre Angebote und Produkte bei Amazon erreichen, dann nutzen Sie Amazon Advertising und bezahlen Sie für die beste Positionierung. Hierbei bieten Sie auf bestimmte Keywords, was letztlich zu einer höheren Sichtbarkeit in den Suchergebnisseiten (SERPs) bei Amazon führt. Klickt nun der Suchende auf die Anzeige, dann wird hier ein bestimmter Betrag fällig. Kommt Ihnen bekannt vor? Sicher, vom Prinzip her ist Amazon Advertising die Amazon-Version von Google AdWords.

Entscheidend hierbei ist, dass Werbung via Amazon Advertising auch auf einzelnen Produktseiten erscheint. Zum Beispiel, wenn Sie sich für Weinkühler interessieren und hier direkt ein Produkt auswählen, dann spielt Amazon Advertising auch passende weitere Anzeigen auf der Produktseite aus.

Wenn Sie weiter auf der Amazon Seite nach unten scrollen, dann erscheinen hier auch meist weitere Anzeigen, die von Amazon Advertising ausgespielt werden. Das sind nur einige Beispiele, wie Amazon Advertising im Groben funktioniert.

Warum sollten Sie Amazon Advertising nutzen?

Verkaufen Sie physische Produkte online? Wenn ja, dann können Sie Amazon Advertising für zielgerichtete Werbung einsetzen – mehr noch, vielleicht sollten Sie dann sogar unbedingt auf Amazon Advertising setzen. Dabei können Sie sich sicher sein, Amazon Advertising ist ein weiterer guter Weg, um Ihren Produkten eine große Bühne zu geben. Eine Bühne, die tagtäglich mehr und mehr Käufer anzieht.

Wenn Sie mit Amazon Advertising starten wollen und im Augenblick noch etwas zögern, dann beginnen Sie klein. Nutzen Sie Amazon Advertising mit nur einem Produkt, von dem Sie bereits wissen, dass es sich gut online verkauft. Verkaufen Sie beispielsweise Sportausrüstungen und Tennisschläger sind immer die Top-Produkte, die sich also am besten verkaufen, dann beginnen Sie mit einer Anzeige via Amazon Advertising für Ihre Top-Selling-Schläger. Sobald Sie sehen, welchen ROI Sie mit dieser Anzeige erwirtschaften, integrieren Sie Schritt für Schritt mehr Marken und Schlägertypen, um Ihre Kampagne zu erweitern.

Was kostet Werbung über Amazon Advertising?

Die durchschnittlichen Kosten pro Klick auf eine Amazon Advertising Anzeige liegt in den USA bei ca. 35 Cent. In Deutschland dürfte der Preis ähnlich liegen. Im Vergleich zu Anzeigen bei Google AdWords oder Bing Ads ist hier der CPC sogar niedriger und ist in etwa Vergleichbar mit Anzeigen auf Facebook oder Anzeigen im Google Display-Netzwerk. Diese Zahlen sind sehr vielversprechend, denn diese Anzeigen werden von Menschen gesehen, die ein konkretes Produkt suchen und höchstwahrscheinlich kaufen wollen.

Self-Serve-Advertising oder Premium Ads?

Wenn Sie sich ernsthaft mit Amazon Advertising beschäftigen, dann kann es sein, dass Sie anfangs etwas irritiert sind, denn es gibt Anzeigen als Self-Serve-Ads und Premium-Ads.

Der Unterschied ist einfach zu erklären. Self-Serv-Ads sind Anzeigen, die wie Anzeigen über Google AdWords funktionieren und in den Suchergebnissen ausgespielt werden. Premium-Ads hingegen sind eher wie gestaltete Anzeigen im Google Display-Netzwerkt.

Die ersten Schritte mit Amazon Advertising

Um Amazon Advertising zu nutzen, müssen Sie sich bei Ihrem Verkäufer- oder Lieferantenkonto anmelden. Wenn Sie nicht in Besitz eines solchen Kontos sind, dann sollten Sie ein entsprechendes Konto einrichten. Amazon bietet hierzu unterschiedliche Möglichkeiten. Wenn Sie Direktanbieter sind, dann werden Sie sich sicherlich als Verkäufer anmelden wollen. Allerdings ist das nur auf Einladung möglich. Wenn Sie über die Amazon Seller Central verkaufen, dann gelten Sie als Drittanbieter. Die Preisoptionen für Angebote über die Seller Central sind sogenannte „Pay-as-you go“-Optionen für unabhängige Verkäufer. Das Gegenstück dazu sind Pro-Optionen für die Händler, mit großem Umsatzvolumen.

Pro-Verkäufer haben zusätzlich auch die Möglichkeit, den Versand, Retouren und den Kundenservice über Amazon abwickeln zu lassen. Als letzte Möglichkeit bietet Amazon eine Vendor Express Option. Diese sollten Sie sich gegebenenfalls anschauen, wenn Sie langfristig daran interessiert sind, den Weg des Verkäufers zu wählen – aber derzeit keine Einladung haben.

Nun können Sie sich einloggen und mit Ihrer Amazon Advertising Kampagne starten.

Welche Arten von Amazon Advertising gibt es?

Grundsätzlich gibt es drei Haupttypen von Anzeigen, die Sie über Amazon Advertising konfigurieren und schalten können. Das beinhaltet auch Anzeigen für gesponserte Produkte, Headline-Suchanzeigen und Produktanzeigen.

1. Gesponserte Produktanzeigen

Gesponserte Produktanzeigen funktionieren ähnlich wie Anzeigen, die Sie über das Google Shopping Network schalten können. Letztlich geht es hierbei um Anzeigen, die auf Amazon suchende direkt zu einem bestimmten Produkt führen, das Sie auf Amazon verkaufen.

Klickt der potenzielle Kunde auf Ihre gesponserte Produktanzeige, dann wird er direkt auf Ihre Produktdetailseite weitergeleitet. Diese Anzeigen werden üblicherweise oberhalb oder unterhalb der Suchergebnisse sowie auf anderen Produktdetailseiten ausgespielt. Dabei werden die Anzeigen über bestimmte Keywords ausgespielt, wobei Sie als Werbetreibender die Möglichkeit haben, zwischen exakten, phrasierten oder einer gewissen Bandbreite bei der Übereinstimmung der Keywords wählen können. Über ein Tagesbudget und die Kampagnendauer lässt sich das Budget kontrollieren und planen, wobei eine Kampagne jederzeit unterbrochen werden kann – allerdings muss eine Kampagne mindestens einen Tag laufen.

2. Headline-Suchanzeigen

Headline-Suchanzeigen werden in den Sucherbergebnissen als Headline Banner-Anzeigen immer oberhalb der Suchergebnisse angezeigt. Die Anzeigen werden auf Cost-per-Click abgerechnet und leiten den Suchenden auf eine bestimmte Seite auf Amazon weiter.

Auch diese Anzeigen werden auf Basis von Keywords ausgespielt und können auch benutzt werden, um drei oder mehr Produkte gemeinsam zu bewerben. Das Mindestgebot liegt in den USA pro Keyword bei 10 Cent. Hierbei können Sie auf zwei Keyword-Match-Typen setzen, nämlich exakte Keywords und Keyword-Phrasen. Das Kampagnenbudget für diese Anzeigen beträgt in den USA mindestens 100 $, das mit einem Limit von 1 $ pro Tag ausgegeben wird. Amazon Deutschland dürfte an dieser Stelle ähnliche Preise für die Budgetierung aufrufen.

Ein Vorteil bei diesem Kampagnenformat ist, dass solche Kampagnen in Amazon Advertising bis zu vier Monate im Voraus geplant werden können.

3. Amazon Produkt Display Anzeigen

Dieses Anzeigenformat funktioniert etwas anders, als die ersten beiden Anzeigenformate. Diese Anzeigen werden nicht über Keywords, sondern über interessen- oder produktbezogene Trigger ausgespielt.

Als Werbetreibender können Sie aus einer langen Liste von Produkten oder Interessenten auswählen, sodass diese Anzeige dann an relevante Käufer mit bestimmten Interessen ausgespielt werden. Hierbei ist zu beachten, dass jede einzelne Kampagne nur auf eine Zielart beschränkt ist. Am Ende erscheinen diese Anzeigen rechts oder unten in den Suchergebnissen, auf den Kundenbewertungsseiten, oben auf der Angebotsseite sowie auch in Amazon-Marketing-E-Mails.

7 Tipps für Amazon Advertising

Tipp 1: Strukturieren Sie Ihre Kampagne nach Produktkategorien

Wenn Sie solide Erfahrungen mit Google AdWords haben, dann kennen Sie das wahrscheinlich schon. Nutzen Sie Ihre Fähigkeiten, um Ihre Kampagne und Anzeigengruppen auch auf Amazon Advertising zu strukturieren. Ideal ist es hierbei, wenn Sie für jede Ihrer Hauptkategorien eine separate Kampagne einrichten. Wenn Sie beispielsweise Sportbegleitung für Frauchen verkaufen, dann beginnen sich vielleicht mit Ihren drei meistverkauften Produkten. In jeder Kampagne können Sie dann Anzeigengruppen um Ihre spezifischen Kategorien herum anlegen. Im Anschluss daran sollten Sie eine Liste mit 15 bis 30 Keywords pro Anzeigengruppe festlegen. Schlussendlich erstellen Sie relevante Anzeigen für jede Keyword-Gruppierung.

Tipp 2: Nutzen Sie überzeugende Texte, die eine gewisse Dringlichkeit vermitteln

Ihre Texte sollten überzeugend und inhaltlich akkurat sein. Doch zusätzlich sollten Sie auch auf Humor und eine gewisse Dringlichkeit setzen. Dadurch steigern Sie die Chance, dass Suchende, wenn alles passt, auf Ihre Anzeige klicken.

Tipp 3: Seien Sie spezifisch

Wenn Sie in Ihrer Anzeige so spezifisch und genau wie möglich sind, dann optimieren Sie hierüber den CPC. Verkaufen Sie zum Beispiel Wasserflaschen, dann machen Sie Angaben zum Volumen und anderen wichtigen Informationen. Hierüber wird die erste Entscheidung getroffen und je klarer die Informationen sind, umso besser können Kunden entscheiden.

Tipp 4: Bieten Sie auf beliebte Marken, die ähnliche Produkte verkaufen

Wenn Sie passende Keywords suchen, dann denken Sie dabei auch an Ihren Wettbewerb. Hier können Sie dann über die passenden Keywords an bestimmte Suchanfragen andocken. Führen Sie zu diesem Zweck auf Amazon eine generische Suche nach Produkten aus und finden Sie heraus, welche Mitbewerber sich hier tummeln und am häufigsten in den Suchergebnissen auftauchen.

Tipp 5: Experimentieren Sie mit allen drei Anzeigenformaten

Gesponserte Produktanzeigen generieren oft den schnellsten und gut sichtbarsten ROI. Demgegenüber können Headline-Suchanzeigen zu treueren, immer wiederkehrenden Käufern führen. Es lohnt sich also, mit allen Anzeigentypen zu experimentieren und herauszufinden, welche Anzeigen langfristig die besseren Resultate haben.

Tipp 6: Nutzen Sie negative Keywords

Wie bei Google AdWords können Sie über negative Keywords unnötige Ausgaben durch irrelevante Klicks ausschließen. Wenn Sie Musikinstrumente verkaufen und zu Ihrem Angebot „Flöten“ gehören, dann sollten Sie an dieser Stelle „Champagner Flöten“ ausschließen. Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass jeder Fehlklick Ihr Geld kostet.

Tipp 7: Seien Sie konservativ

Setzen Sie auf eine klare Zielgruppe und wählen Sie Ihre Keywords lieber exakt. Wählen Sie lieber wenige, dafür aber perfekt Keywords. Zielen Sie nicht auf die breite Masse, sondern auf eine klar abgegrenzte Zielgruppe. Starten Sie hier mit einer klar definierten Keyword-Recherche.

 

Urheber: aradaphotography / 123RF Standard-Bild

Sascha Behmueller

Sascha Behmüller ist der Experte für Conversion Rate Optimierung und PPC-Maßnahmen bei der ReachX GmbH. Seit April 2017 ist er Geschäftsführer und zuständig für die Leitung unserer Agentur. Zuvor hat er knapp 10 Jahre Berufserfahrung als Produkt- und Online Marketing Manager in Unternehmen wie Vodafone, Deutsche Telekom und 1&1, sowie Gazprom Energy gesammelt. In dieser Zeit hat er es sich zur Aufgabe gemacht, den Kunden in den Mittelpunkt seiner Arbeit zu stellen, sei es in der Produktentwicklung oder in der Online-Ansprache. Mit Conversion-Rate-Optimierung setzt er sich seit mehreren Jahren auseinander und ist für seine Kunden stets auf der Suche nach den neuesten Erkenntnissen aus dem Bereich der CRO. Im Blog berichtet Sascha auch über Themen wie Google Analytics, AdWords und den Google Tag Manager, da diese für ihn sehr wichtige Tools zur Conversionoptimierung darstellen.

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